Bewegte Zeiten
Im Fokus: Berlin
In Berlin schläft man nicht, man erlebt. Machen Sie sich also auf einen September gefasst, der Sie in Bewegung bringt. Die Stadt bietet Ihnen ein Programm, das alle Bedürfnisse erfüllt: von Architektur über Film zu Fotografie, von Musik bis Performance. Schon mal einem Stromorchester quer durch die Stadt gefolgt und dabei mit Periskopen über Bauzäune geschaut? Nein? Na dann, willkommen an der Spree!

Lange Nacht der Museen
Die Lange Nacht der Museen bildet den Auftakt zur „bauhauswoche berlin 2019“. Und Sie werden auch tatsächlich die Nacht vom 31. August auf den 1. September zum Tag machen wollen, denn das Programm ist ebenso bunt wie begeisterungswürdig: Im Deutschen Historischen Museum bietet Ihnen „Weimar: Vom Wesen und Wert der Demokratie“ Stoff zum Nachdenken. Während Sie im Museum für Film und Fernsehen mit dem „Kino der Moderne“ in die reformfreudigen 20er-Jahre eintauchen können. Das Bröhan-Museum liefert ebenso wie die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin, die Kunstbibliothek und das Werkbundarchiv einen visuellen Kommentar zum Thema Bauhaus. Und im „temporary bauhaus-archiv“ wird für Sie Marionettentheater gespielt. Von dort starten auch der Klangkünstler Rochus Aust und sein Stromorchester ihre Tour, die sie über den Ernst-Reuter-Platz zum Kulturforum führt. Im Gepäck: Periskope, mit denen Sie in das Gropius-Haus im Hansa-Viertel und über die Bauzäune um das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung und die Neue Nationalgalerie schauen können. Und das ist immer noch nicht alles. Ein Blick ins Programm lohnt also!

100 jahre bauhaus IV : DIE KURISCHE NEHRUNG: Kazimieras Mizgiris | Alfred Ehrhardt
Vielleicht kennen Sie ja die Dünenformationen der Kurischen Nehrung von einem Urlaub oder Ausflug an die Ostsee. Diese ganz besondere Landschaft fasziniert Kreative seit Jahrhunderten. Zwei davon sind Alfred Ehrhardt und Kazimieras Mizgiris. Erhardts neusachliche Aufnahmen der Nehrung werden denen des Litauers Mizgiris gegenübergestellt, der in den Wanderdünen durch Wind und Eis geformte Sandformationen festhielt. Zu sehen ist dieser Dialog von Mann und Landschaft ab dem 20. September in der Berliner Alfred Ehrhardt Stiftung.

Mein Bauhaus – Meine Moderne
Mit dem Wettbewerb „Mein Bauhaus. Meine Moderne“ riefen die Architektenkammern von Berlin und Brandenburg Schülerinnen und Schüler beider Bundesländer dazu auf, sich auf die Spuren der Moderne zu begeben und ihre Eindrücke kreativ festzuhalten. Die Ergebnisse dieser imaginären Exkursion können Sie vom 1. bis 30. September in der Architektenkammer Berlin besichtigen.

Kino der Moderne
Gibt es den weiblichen Blick hinter der Kamera? Und wenn ja, wie sieht er die Welt davor? Die Filmwissenschaftlerin und freie Kuratorin Gerlinde Watz sucht Antworten auf diese Fragen und schaut dabei auf ein weitgehend unbekanntes Kapitel des Weimarer Kinos. Ihre Führung durch die Ausstellung „Kino der Moderne – Film in der Weimarer Republik“ beleuchtet am 26. September in der Deutschen Kinemathek in Berlin den Zusammenhang von Geschlecht und der damals noch jungen Filmindustrie. Eine spannende Information vorab: In den 1920er-Jahren nutzten viele Frauen die Möglichkeiten der neuen Filmindustrie und wollten sich als Drehbuchautorinnen, Regisseurinnen oder Produzentinnen etablieren – und verzichteten deshalb in den Credits meist auf die Nennung ihres Vornamens.

Urbane Filmarchitekturen
Gehören Sie auch zu den Fans der Serie Babylon Berlin? Dann sollten Sie sich den 28. September vormerken: An diesem Tag spricht der Architektur- und Filmhistoriker Dietrich Neumann mit Uli Hanisch, dem Babylon-Szenenbildner, über die Filmarchitektur der 1920er-Jahre, faszinierende Großstadtbilder und deren Reinszenierung. Auch hier bildet die Deutschen Kinemathek den Rahmen für diesen spannenden Dialog.
[TF 2019]
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