Licht Luft Scheiße. Perspektiven auf Ökologie und Moderne

Aus den Ruinen der Moderne wachsen

Diese Veranstaltung findet statt im Rahmen von Licht Luft Scheiße.

Wo?

Berlin, Nachbarschaftsakademie im Prinzessinnengarten Kreuzberg

Wann?

23.06.2019 - 18.09.2019

Was?

Workshop / Seminar / Lab, Film

An drei Projektstandorten werden eine ganze Reihe verschiedener Denkmodelle und Praktiken aus dem letzten Jahrhundert vorgestellt, die sich in unseren heutigen Vorstellungen von Nachhaltigkeit wiederfinden.

Die globale ökologische Krise und ihre sozialen Auswirkungen werfen auch Fragen nach neuen Bildungsformen auf. Für welche Zukunft lernen wir? Eine Zukunft des gemeinsamen Sorgetragens für das Leben auf diesem Planeten? Oder eine Zukunft fortgesetzter Zerstörung? Seit 2015 experimentiert die Nachbarschaftsakademie mit selbstorganisierten Formen des Lernens zwischen Aktivismus und Kunst. Unter dem Titel »Aus den Ruinen der Moderne wachsen« soll im Sommer 2019 ein Curriculum für einen dauerhaften Lernort - für die nächsten 99 Jahre - im Prinzessinnengarten Kreuzberg entwickelt werden. Hier bedeutet Lernen gemeinschaftlich und freudvoll zu Formen des Zusammenlebens beizutragen, in denen Mensch und Biosphäre nicht ausgebeutet werden.

Mit: Mojisola Adebayo, bankleer, Julia Bar-Tal, Daniel Bejarano, Elisa T. Bertuzzo, Brett Bloom & Bonnie Fortune, Luca Bogoni, Elizabeth Calderón Lüning, Commons-Abendschule, Paula Gioia, Ekhart Hahn, Guy Hazwi, Naomi Hennig, Marc Herbst, Nicolas Humbert, Initiative Prinzessinnengarten Kreuzberg, Hagit Keysar, Marion Louisgrand Sylla, Jumana Manna, Barbara Marcel, Kerstin Meyer, Sabine Meyer, Camila Nóbrega, Klaus G. Otto, Jan Rolletschek, Blanka Stolz, Hans Rombach, Studiengruppe des Instituts für Kunst im Kontext an der UdK (Marisa Benjamim, Wen-Ling Chung, Marcos Garcia Pérez, Moritz Gramming, Daniela Zambrano Almidon, begleitet von Claudia Hummel), Michelle Teran, Werner Wiartalla, Nicole Wolf

Weitere Projektstandorte:
> Botanisches Museum Berlin
> neue Gesellschaft für bildende Kunst

»Licht Luft Scheiße. Perspektiven auf Ökologie und Moderne« stellt eine ganze Reihe verschiedener Denkmodelle und Praktiken aus dem letzten Jahrhundert vor, die sich in unseren heutigen Vorstellungen von Nachhaltigkeit wiederfinden. Sie bilden die Referenz- und Ausgangspunkte, um die Idee eines anderen, alternativen Lebens in der globalisierten Welt neu zu betrachten und zu aktualisieren. Angesichts der fortgesetzten Zerstörung des Planeten muss unser Verhältnis zur Biosphäre und zum Nicht-Humanen grundsätzlich überdacht werden.

Die ökologische Frage ist nicht neu. Bereits vor über hundert Jahren entstanden in Reaktion auf die zunehmende Industrialisierung und Urbanisierung im Kapitalismus eine Vielzahl von Reformbewegungen: vom gemeinnützigen Wohnungsbau bis zu anarcho-syndikalistischen Siedlungen, von urbanen Selbstversorgergärten und ökologischem Landbau bis zu Konzepten einer kreislaufbasierten Abfallwirtschaft. Diese Ansätze bauten mitunter auf vormodernem Wissen auf und wurden durch die Erfahrung der sozialen und wirtschaftlichen Krisen nach Ende des Ersten Weltkrieges verstärkt. In ihnen spiegelt sich nicht nur ein systemisches Verständnis der Wechselwirkungen von Mensch und Umwelt, von Natur und Technik, sondern auch das wachsende Bewusstsein für eine sich die Lebensgrundlage entziehende Moderne. Auch das Bauhaus, dessen baukünstlerisches Programm von ökologischen Fragestellungen weit entfernt war, beschäftigte sich intensiv mit der Idee eines biophilosophisch geprägten Funktionalismus: eine Gestaltungspraxis nach Vorbild natürlicher Strukturen und Prozesse.

Die zweijährige Recherchephase des Projekts mündet nun in zwei Ausstellungen, die zeitgenössische Kunstproduktion und Archivmaterial verbinden, sowie in ein selbstorganisiertes Bildungsprogramm. Diese drei, von Veranstaltungen und Publikationen begleiteten Projektteile behandeln die Geschichte und Gegenwart der Umweltbewegung, der sozialökologischen Stadtentwicklung, der Gartenkultur sowie der Pflanzen- und Bodenforschung.

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Das Projekt wird realisiert durch: Botanischer Garten und Botanisches Museum der Freien Universität Berlin (BGBM), Martin-Elsaesser-Stiftung, Nachbarschaftsakademie im Prinzessinnengarten Kreuzberg und neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK)

Künstlerische Leitung: Sandra Bartoli, Marco Clausen, Silvan Linden, Åsa Sonjasdotter, Florian Wüst (nGbK-Projektgruppe), Kathrin Grotz, Patricia Rahemipour (BGBM)

Mehr Informationen

Adresse

Nachbarschaftsakademie im Prinzessinnengarten Kreuzberg
Prinzenstraße 35-38
10969 Berlin, Deutschland

Anfahrt mit dem ÖPNV

U-Bahn Linie 8 Moritzplatz Bus M29

Förderformel

Gefördert im Fonds Bauhaus heute der Kulturstiftung des Bundes.

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